Drohnen - nicht nur "unnütze Esser"

Im Vergleich zur Arbeiterin sind Drohnen (roter Kreis, aber es sind noch weitere zahlreiche Drohnen auf dem Foto) größer und kräftiger gebaut. Zudem besitzen sie große Facettenaugen, die auf der Kopfoberseite zusammenstoßen  Die Hauptaufgabe der Drohnen ist zweifellos die Begattung der Jungköniginnen auf ihrem Hochzeitsflug. An der Sammeltätigkeit - wie etwa von Pollen oder Nektar - beteiligen sich die Männchen nicht. Das ist der Grund, weshalb man keine Drohnen auf Blüten sieht und sie demnach Nichtimkern verborgen bleiben. Ihnen wird in den Völkern großzügig Zugang gewährt und dort ernähren sie sich von den vorhandenen Vorräten. Jüngere Forschungen haben aber gezeigt, dass die Drohnen als "Heizer" auch eine wichtige Funktion im Wärmehaushalt eines Bienenstocks haben... immerhin hat das Brutnest eine konstante Temperatur von 35°C - unabhängig von der Temperatur außerhalb des Bienenstocks.

Am Ende der Paarungssaison ab Ende Juli werden die Drohnen allerdings nicht mehr im Bienenstock geduldet und werden von den Arbeiterinnen oft gewaltsam aus dem Stock gezerrt. Ihr Nutzen scheint mit dem Ende der Paarungssaison erfüllt zu sein.

Allerdings hat dieser als "Drohnenschlacht" bezeichnete Vorgang einen großen ökologischen Nutzen: zu diesem Zeitpunkt bereiten sich zahlreiche Singvogelarten auf ihren Flug Richtung Süden vor. Die Drohen stellen z.B. für den an meinem Bienenstand vorkommenden seltenen Gartenrotschwanz eine wichtige Eiweiß- und Fettquelle vor dem Abflug ins Winterquartier dar.